Wie wir Geschichten erinnern – und warum das für das Marketing entscheidend ist

Warum bleiben uns bestimmte Szenen lange im Gedächtnis – während andere sofort verblassen? Warum erinnern wir uns klar an das Staffelfinale, aber kaum an die Episoden dazwischen? Geschichten sind ein zentrales Element menschlicher Kommunikation. Neue Forschung der University of Pennsylvania („Event representation at the scale of ordinary experience“, Zacks et al., 2024) gibt faszinierende Einblicke, wie unser Gehirn komplexe Handlungen verarbeitet – und was das für Marken bedeutet.

Anhand beliebter Serien wie Game of Thrones, Stranger Things und The Last of Us haben Forschende untersucht, wie Menschen sich an Schlüsselszenen erinnern. Ihre Erkenntnisse zeigen, wie Erinnerung funktioniert – und wie Marken dieses Wissen gezielt für wirkungsvollen Video-Content nutzen können.

Wie das Gehirn Geschichten speichert

In der Studie sollten Teilnehmende wichtige Handlungselemente chronologisch einordnen. Dabei zeigten sich vier zentrale Muster:

1. Struktur zählt:
Szenen innerhalb derselben Episode oder Staffel wurden häufiger verwechselt als solche über Episodengrenzen hinweg. Unser Gedächtnis organisiert Inhalte offenbar in zusammenhängenden Einheiten – sogenannte „Ereignisse“.

2. Anfang und Ende bleiben besser im Kopf:
Szenen zu Beginn oder am Ende wurden nicht nur besser erinnert – sie waren auch überproportional in den mentalen Zeitlinien der Teilnehmer vertreten. Das entspricht den bekannten Primacy- und Recency-Effekten aus der Psychologie.

3. Details in der Mitte verblassen:
Während der grobe Handlungsverlauf im Gedächtnis blieb, verschwamm die genaue Reihenfolge von Zwischenszenen. Ohne klare Gliederung verwischt das Gehirn die Feinstruktur.

4. Relevanz entscheidet:
Als wichtig empfundene Szenen wurden deutlich häufiger erinnert. Ob das an ihrem Inhalt oder ihrer Platzierung liegt, ist noch offen – klar ist aber: Bedeutung steigert Erinnerungswert.

Was Marketer daraus lernen können

Diese Erkenntnisse gelten nicht nur für Drehbuchautor:innen – sondern für alle, die mit Bewegtbild arbeiten. Ob Kampagnenvideo, Markenstory oder Produktdemo: Was im Gedächtnis bleibt, beeinflusst, wie Ihre Zielgruppe denkt, handelt – und wiederkommt.

Strukturieren Sie klar:
Vermeiden Sie gleichförmige Bildabfolgen. Klare Übergänge und bewusste Pausen helfen dem Gehirn, Inhalte als zusammenhängend zu erfassen.

Stark starten, eindrucksvoll enden:
Platzieren Sie Ihre zentrale Botschaft früh – und runden Sie sie zum Schluss ab. Diese Momente bleiben am ehesten im Gedächtnis.

Machen Sie Bedeutung sichtbar:
Zeigen Sie, warum eine Szene wichtig ist. Emotionale Tiefe, gezieltes Tempo und visuelle Hinweise unterstützen die Erinnerung.

Brainsuite: Damit Ihre Geschichten im Kopf bleiben

Brainsuite hilft Marken nicht nur dabei, Inhalte zu analysieren – sondern auch zu verstehen, wie ihr Publikum diese wahrnimmt. Unsere Plattform untersucht Videos nicht nur als Ganzes, sondern Szene für Szene – mit KI-Modellen, die auf das natürliche Erzählverständnis des Gehirns trainiert sind.

Wir identifizieren narrative Brüche, kognitive Schlüsselmomente und strukturelle Potenziale – damit Marketingteams:

  • Aufbau und Dramaturgie gezielt optimieren

  • Aufmerksamkeit bewusst lenken

  • Content gestalten, der hängen bleibt

Denn guter Content wird nicht nur gesehen – er bleibt in Erinnerung.

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Quellen: Zacks, J. M., Kurby, C. A., Eisenberg, M. L., & Swallow, K. M. (2024). Event representation at the scale of ordinary experience. Cognition. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0010027724001197?via%3Dihub  

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